Erklärung der Bischöfe und Leitenden Geistlichen in Niedersachsen und Bremen

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Erklärung der Bischöfe und Leitenden Geistlichen
in Niedersachsen und Bremen

24. August 2022
“Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein.“ (Jesaja 32,17a)


Die Folgen und die Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg betreffen die Menschen in der Ukraine, sind aber auch unmittelbar für uns in Niedersachsen und Bremen erfahrbar: Tausende Ukrainerinnen und Ukrainer, vor allem Frauen und Kinder, suchen bei uns Zuflucht und Unterstützung. Viele Menschen haben Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Krieges, der drohenden Energiekrise und steigenden Lebenshaltungskosten im kommenden Herbst und Winter. Weltweit wächst durch den Krieg auch die Zahl der von Hunger und Armut
betroffenen Menschen ebenso wie die der Flüchtlinge.

Als evangelische und katholische Kirchen sind wir dafür verantwortlich, Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung in Notsituationen zu helfen. Zugleich müssen wir selbst nachhaltig wirtschaften und den Energieverbrauch deutlich senken.

Wir sind beeindruckt von dem vielfältigen gesellschaftlichen und kirchlichen Engagement angesichts der Krisensituationen in den letzten Jahren. Gerade auch viele junge Menschen haben sich kreativ für Geflüchtete, Menschen in Not und den Klimaschutz eingesetzt. Wir vertrauen darauf, dass jede und jeder Einzelne befähigt ist, in den gegenwärtigen Krisen Solidarität und Nächstenliebe zu üben und auf  Veränderungen in dieser Welt hinzuwirken.

Wir beten für den Frieden in der Ukraine und weltweit und bringen die Not und die Sorgen von Menschen vor Gott.
Konkrete Hilfe bedeutet für uns als Kirchen:


- Wir werden die im Herbst zu erwartenden Kirchensteuermehreinnahmen aufgrund der Steuerpflichtigkeit der Energiekostenpauschale vollständig als zusätzliche Mitte lüber die Caritas und Diakonie sowie die Kirchengemeinden vor Ort den Menschen zugutekommen lassen, die in Not geraten.
- Wir werden unser caritativ-diakonisches Handeln zur Bekämpfung von Hunger und Armut in unserem Land durch Beratung, Tafeln, Wärmestuben, Lernräume für Kinder und Jugendliche und andere caritativ-diakonische Hilfsleistungen ausweiten.
- Wir senken die Temperaturen und die Beleuchtungsintensität in unseren Kirchen und kirchlichen Gebäuden und halten dabei gleichzeitig die Kirchen für Gottesdienst und Gebet geöffnet.- Wir tragen Sorge, dass Menschen - wenigstens temporär – ausreichend geheizte Räume zur Verfügung haben.
- Wir schaffen weiterhin Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben für Menschen, gerade auch vor Ort.
- Wir machen weiterhin Angebote für Kinder und Jugendliche zur Begegnung, Kommunikation und Bildung in Präsenz, auch in Kindertagesstätten und Schulen.
- Wir bieten verstärkt Seelsorge und Beratung für Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen an.
- Wir halten fest an unserem Einsatz, weltweit Armut, Hunger und Krankheit zu bekämpfen.

Für diese Maßnahmen werden wir ökumenisch zusammenarbeiten und auch mit den anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen kooperieren.

Wir vertrauen auf Gottes Frieden und Gerechtigkeit sowie seine Zuwendung zu den Menschen, damit Leben gelingt. Darin gründet sich unser Handeln und daraus kommt unsere Hoffnung.

„Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen
sind. Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem
Elenden und Armen.“ (Sprüche 31, 8+9)

Thomas Adomeit Dr. Susanne Bei der Wieden
Dr. Franz-Josef Bode Dr. Bernd Kuschnerus
Dr. Karl-Hinrich Manzke Ralf Meister
Dr. Christoph Meyns Wilfried Theising
Dr. Heiner Wilmer SJC

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