Neues aus Sloka

Corona-Krise trifft die lettischen Partner hart

|   KK

Pastor Aivars Gusevs beschreibt die Situation in der Gemeinde Sloka

Land Hadeln-Sloka. Die weltweite Verbundenheit der christlichen Gemeinden tue jetzt gut, schreibt Pastor Aivars Gusevs aus Sloka/Lettland! „Wir denken aneinander, wir beten für einander. Das ist wichtig!" In einem Brief, der kürzlich den Partnerschaftsaussschuss des Kirchenkreises Cuxhaven-Hadeln erreichte, berichtet der Geistliche über die Situation in Zeiten der Corona-Krise in Lettland: „Im Vergleich zu den anderen baltischen Staaten hat es uns nicht so hart getroffen: 11 Tote sind zu beklagen. 761 Infizierte gibt es bei 1,92 Millionen Einwohnern." 

Seit 1996 ist der Kirchenkreis mit der Gemeinde Sloka vor den Toren der lettischen Hauptstadt Riga verbunden. Nach der Zeit unter der Sowjetunion bekamen die christlichen Gemeinde einen Aufschwung. Den sieht Gusevs nun in Gefahr.  

Das liegt zum einen an den Regelungen zur Einschränkung der Infizierungen. 

Gottesdienste in der Kirche zu Sloka seien nur mit 25 Personen im Kirchenraum erlaubt. Dazu muß die Mund-Nase-Maske getragen werden. Hochzeiten, Taufen und die Feier des Heiligen Abendmahl sind ganz untersagt. Beerdigungen sind nur im kleinsten Kreis möglich.

„Das hat natürlich Folgen für meine Aufgabe", schreibt der Seelsorger. Die Begleitung der Gemeindeglieder läuft jetzt vor allem auf dem telefonischen Weg, per Mail oder Skype. Das hat zum anderen aber auch ganz praktische Folgen, denn die Einnahmen durch die Sonntagskollekten bleiben aus. „Wir habe unsere Mitglieder schon angeschrieben und um Spenden gebeten. Doch viele sind jetzt auch arbeitslos oder haben Kurzarbeit." Der Seelsorger weiß noch nicht, ob er am Ende des Monats alle Rechnungen begleichen kann. Auch Mieteinnahmen für Seminare in seinem Gemeindehaus fallen weg. „Es sind schwere Zeiten!" Auch für die Partnerschaft kamen schlechte Nachrichten aus dem Osten. Eine geplante Begegnung in Polen - sozuagen auf halber Strecke zwischen Land Hadeln und Sloka, musste abgesagt werden. „Wenn möglich, wird eine Gruppe von uns Ende August nach Sloka reisen, um die Partner zu unterstützen", sagt Pastor Bert Hitzegrad vom Partnerschaftsausschuss, „aber ob wir bis dahin zur Normalität beim Reisen zurückgekehrt sind, ist fraglich."

 

Pastor Aivars Gusevs (rechts) aus Sloka, Lettland bei einem Besuch in Cadenberge mit Pastor Bert Hitzegrad, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses.